Bericht von Lucas Moesgen:

VLN5: Erfolgreiches Wochenende mit 3 Autos.

VLN-Fluch endlich vorbei. Nachdem die letzten VLN-Einsätze mit dem Porsche 997 Cup mit frühen Ausfällen endeten, ist nun der Knoten geplatzt und alle 3 durch RPM betreuten Autos sahen die Zielflagge.

#83 Porsche 997 Cup:..

H. Choi übernahm bei seinem ersten Nordschleifeneinsatz auf dem Porsche direkt den Start und konnte einen sehr guten ersten Turn fahren. Nach 11 Runden konnte er das Auto auf P3 in der Klasse an Peter Becker übergeben, der aufgrund diverser Code 60 Stellen keine einzige freie Runden fahren konnte. Trotzdem spulte er schnell und routiniert seinen Turn ab um das Auto schließlich an Lukas Moesgen zu übergeben. Er konnte das Auto problemlos ins Ziel bringen. Aufgrund eines kleineren Tanks als die 991 Cup mussten wir einen zusätzlichen Tankstopp einlegen, so dass es schlussendlich der 4. Platz in der Klasse und der 28. im Gesamt wurde. Wir alle sind total happy, dass das Auto, sowie Fahrerpaarung perfekt funktionierten.

#128 Aston Martin Vantage V8:

Die einmalige Betreuung dieses Fahrzeug für ein befreundetes Team führte ebenfalls zum Erfolg. Nachdem nach den Freitagstest bis tief in die Nacht Tankprobleme beseitigt werden mussten, lief der Renntag umso besser. Die Fahrerpaarung Hüttenrauch/Czyborra konnte den Aston Martin in seinem ersten VLN Lauf überhaupt, ohne jegliches Problem und ohne einen Kratzer ins Ziel bringen. Das dabei schlussendlich noch ein 2. Platz in der KlasseSP8 raussprang, setzte dem ganzen noch die Krone auf.

#353 Opel Astra Cup Race Time

Warum nicht? Freitags abends noch schnell den Trackwalk für die Permit B gemacht und schon einen Tag später seinen ersten VLN Lauf fahren. Um den ganzen noch einen gewissen Reiz zu geben entschied sich Guido Heinrich dazu seinen ersten VLN überhaupt direkt alleine zu fahren. Selbst Karl Mauer riet ihm davon ab... Aber 8 Runden RCN Erfahrung auf dem Opel waren eine solide Basis. Im Qualifying konnte Guido das Auto auf P7 positionieren, denn es hieß Kräfte einteilen. Bereits am Start konnte Guido dann P5 in der Cup1 Klasse einnehmen. Die folgenden Runden verliefen problemlos bis zu dem Punkt wo Guido sich entschied den Opel im Zweikampf mit einem Klassengegner zu einem Leichtbau Opel umzubauen. Im Bereich Klostertal gelang dies mithilfe eines Reifenstapels relativ gut. Egal, Rückwärtsgang rein, etwas Tape, Nachtanken und weiter geht’s. Da dieser Vorfall so gut wie keine Zeit kostete (lediglich div. Bodyworkteile) reichte es dann am Ende zu einem tollen 4. Platz in der Cup Klasse. Erstes Rennen in der VLN als Alleinstarter und dann 4., Chapeau

Vielen Dank auch an das gesamte Team mit Richard, Peter, Michael, Denis, Simon, Stefan, Sabine, Per, Plim, Roy, Clemens und unseren netten Boxennachbarn. Hoffentlich wurde keiner Vergessen...


 

Bericht von Ralph-Gerald Schlüter

Nach dem letzten Regenrennen (Regenrennen ist untertrieben, das war ein Motorbootrennen) wollte ich mit dem Astra mal im Trockenen fahren und habe für den nächsten VLN Lauf zugesagt.

Morgens um 6:00 Uhr schau ich aus dem Fenster und wundere mich nur: Kein Nebel, kein Regen, vernünftige Temperaturen und trockene Straßen. War ich überhaupt am Nürburgring? Um 8:30 Uhr ging ich als erster raus und legte, um die Reifen anzuwärmen, eine Runde auf der Grand Prix Strecke zurück. Beim Anbremsen am Ende von Start und Ziel stellte sich der Astra quer, weil die hinteren Reifen noch nicht genügend Temperatur hatten. In der Mercedes Arena wedelte ich wie wild hin und her und probierte Ausgangs der Bit-Kurve nochmals, ob beim Bremsen die Hinterachse ausbricht. Offensichtlich hatte ich dabei einen anderen Teilnehmer übersehen, der knallte mir ins Heck und ich flog im hohen Bogen von der Bahn. Nach einem fulminanten Dreher war dann der Leitplankenkontakt nicht mehr zu vermeiden. Im Großen und Ganzen hielt sich der Schaden in Grenzen. Heckverkleidung, Halterungen und Rücklicht mussten ersetzt werden. Da Opel alle Ersatzteile vor Ort hat, konnten die Jungs sofort loslegen. An der Karosserie war nichts und auch die Achse hatte keinen Schaden genommen.

Mir wurde die Ehre zuteil, wieder den Start fahren zu dürfen. Durch den Schaden im Training standen wir auf dem letzten Startplatz, sodass ich wenige Fahrzeuge hinter mir hatte. Nach wie vor ist der Astra sehr gewöhnungsbedürftig zu fahren. Man braucht einfach viele Kilometer, um halbwegs das Limit auszuloten. Irgendwann kamen die ganz schnellen SP9 Kracher von hinten. Dazu nur zwei Beispiele: In der Kurve am Flugplatz habe ich so 160 km/h auf der Uhr und wähne mich am Limit. Da überholt mich einer der Werksfahrer im M6 mit mindestens 200 km/h außen. Wer den zweiten Sprung im Pflanzgarten kennt weiß, da ist kein Platz. Die Meute der SP9 Fahrzeuge ist rechts und links an mir vorbei geflogen. Teilweise über den Randstreifen und durchs Gras. Das war aber alles kein Problem, da hier Profis am Steuer sitzen und die wissen was sie machen. Kritischer sind die Hobbyfahrer in den anderen Klassen. Im Adenauer Forst, wo wirklich nur ein Auto durchpasst, lief eine Gruppe von Serien BMWs auf mich auf. Keiner gab nach und es kam wie es kommen musste. Einer fuhr mir auf das Hinterrad. Der Schlag war heftig aber auch wiederum nicht so, dass man einen größeren Schaden befürchten müsste. In der nächsten Kurve, eine schnelle Links die im 5. Gang genommen wird, habe ich den Wagen um Haaresbreite verloren. Offensichtlich war der Schaden doch größer und ich hatte eventuell einen schleichenden Plattfuß. Ich musste einen unfreiwilligen Stopp an der Box einlegen. Die prüften alles und konnte nichts feststellen. Durch das langsamere Fahren hatte ich sehr viel Dreck aufgepickt. Man gab mir den Rat, den Dreck wieder loszuwerden. Das nützte aber nicht viel. Der Wagen war immer schlechter zu fahren. Irgendwann überrundeten mich die ersten unserer Klasse. Einen kurzen Moment dachte ich, einfach hinterher zu fahren und zu lernen, was mit dem Astra geht. Die Aktion war halsbrecherisch. In der Fuchsröhre habe ich den Wagen beinah wieder verloren und zur Schonung von Leib und Leben (und Portmonee) beschlossen, es etwas langsamer angehen zu lassen. Für mich selber reifte die Erkenntnis, offensichtlich komme ich mit der Kiste nicht richtig zurecht. Nach 9 Runden übergab ich den Wagen an meinen Kollegen. Dem wurde während des Fahrens schlecht und der Dritte im Bunde musste in die Bresche springen. Der kam nach einer Runde rein und sagte, der Wagen ist nicht fahrbar. Irgendwie haben wir es dann aber zu Ende gebracht.

Was war jetzt der Grund allen Übels? Durch den Schlag aufs Hinterrad hat sich die Hinterachse verstellt. Der Astra ist extrem empfindlich auf der Hinterachse. Wenn da nicht alles zu 100 % stimmt, fährt er dahin, wo er will. Der Wagen hat ca. 320 PS und ist ziemlich schnell. Da kann es einem schon flau werden im Magen, wenn bei 180 km/h die Hinterachse einen "Ausfallschritt" macht und man nicht weiß, hält er oder hält er nicht. Von daher war es kein Wunder, dass wir alle drei diese Probleme hatten.

Das war jetzt erst mal der letzte Ausflug in die VLN. Am Wochenende geht es in Spa mit dem Alfa weiter. Stephan Schroers wird auch wieder ins Lenkrad greifen. Mal sehen was geht.

Ralph-Gerald Schlüter